3. Spielzeit: 1996 - 1997

3. Spielzeit: 1996 - 1997

"Warum kann die Welt net redde?"

Thorsten Wszolek und Werner Krause wollen eine Persiflage auf den Musical Klassiker „My Fair Lady" schreiben. Geplant ist eine Satire, die sowohl die Highlights des Musicals als auch Lokalkolorit spielend mit einander verbindet. Doch Textbuch und Musik von Wszolek und die Liedtexte von Krause lassen nicht im entferntesten an „Pygmalion" erinnern.


Es entsteht ein komplett neues Stück: MEI FAIR LISSBETH, das bereits während den Proben für Skandale und Auseinandersetzungen sorgt. Der Lokalmatador Rudi Seiferlein und der Ehrensenat des Lumpenmontags unter Willi Guckelsberger fühlen sich durch Ähnlichkeiten in ihrer Persönlichkeit verletzt und drohen mit rechtlichen Schritten. Wszolek und Krause denken nicht daran, den Text zu ändern und treten aus dem Ehrensenat aus. Es kommt zum Bruch mit Schauspielerin Marianne Schreitz-Guckelsberger, die noch vor der Premiere das Ensemble verlässt. Die Rolle wird übernommen von Maria-Josephine Spahn.


Der anhaltende Rummel um MEI FAIR LISSBETH beschert dem Ensemble eine Publikumserfolg von 1.200 Zuschauern an 2 Abenden. Wszolek und Corinna Weiß brillieren als Sprachlehrer Scholleck und Lissbeth Schaffnix. Werner Krause selbst spielt die Doolittle Rolle „Werner Schaffnix".


Der Eklat bleibt aus. Die positiven Kritiken überschlagen sich. Bürgermeister Oliver Quilling nennt das Stück öffentlich: Eine Hommage an Isenburg.


Das Mundart-Ensemble setzt erstmals eine selbst gebaute Drehbühne ein. Die Kostüme werden wieder bei „Theatrix" angefertigt und schließlich gekauft. Das Bühnenbild entwirft der berühmte Isenburger Plakatmaler Willi Kohl.


Im April 1997 wird MEI FAIR LISSBETH aufgrund der extrem hohen Nachfrage erneut aufgeführt. Noch vorher kommt es wegen der oben beschriebenen Karnevalsdifferenzen zwischen Wszolek und Altstar Karl-Heinz Müller zum Zerwürfnis. Er wird für die Wiederaufnahme des Stücks nicht mehr besetzt. Seine Rolle übernimmt während der laufenden Spielzeit Horst Becker, der noch heute im Ensemble ist.


Eine kleine Erinnerung ans Frankfurter Volkstheater

Im Juni 1997 hebt sich zu dem Lustspiel SCHNEIDER FÜR DAMEN der Vorhang, indem erstmals Jörg Sturm eine Hauptrolle spielt.


Das Stück von Georges Feydeau war das erste, bei deren Inszenierung von Wolfgang Kaus am Frankfurter Volkstheater im Jahr 1989 Thorsten Wszolek als Praktikant dabei sein konnte.

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