12. Spielzeit: 2005 - 2006

12. Spielzeit: 2005 -2006

Es sollte einfach nicht sein

Eigentlich sollte die Eröffnung der 12. Spielzeit mit einem Revival des erst 2004 herausgebrachten Musicals DIE FEUERZANGENBOWLE ein großer Kracher werden. Die Zuschauerzahlen der Premieren-Produktion im Sommer 2004 blieben aufgrund der Fußball-EM weiter hinter den Erwartungen zurück und hatten ein großes Loch in die M.A.T.-Kasse gerissen. Nun aber wollte man das Publikum "mitnehmen", doch die überraschend vorgezogenen Neuwahlen von Kanzler Gerhard Schröder haben auch das beeinträchtigt. 


Unter diesen Voraussetzungen sind zwei halb ausverkaufte Vorstellungen schon eine beachtliche Leistung gewesen. Und das, obwohl auch wir vieler lieber abends die Politik-Talkshows gesehen hätten ...


Das schrullige Ehepaar Steeschmann und ein schwarzer Box-Weltmeister

Gute Erfahrungen mit dem Autoren-Duo Franz Arnold und Ernst Bach gab es bereits mit DIE SPANISCHE FLIEGE (Premiere 1995) und DER WAHRE JAKOB (Premiere 2004).


Im November 2004 glänzen Werner Krause und Anita Peters als Ehepaar Stegmann in dem Schwank DIE SCHWEBENDE JUNGFRAU in der Hessischen Bearbeitung von Thorsten Wszolek und sorgen für Heiterkeitsstürme im Publikum. Die Identifikation ist so stark, dass Werner Krause noch heute oftmals mit „Steeschmann" auf der Straße angesprochen wird.

Neben Thorsten Wszolek findet Sascha Kaspar seinen festen Platz als "vertrottelter Loser". Beide werden noch in sehr vielen Stücken in der Rollenverteilung "Dominanter Bock und ergebener Blödmanns-Gehilfe" agieren. Das Ganze hat also hier seinen Ursprung.


Hervorzuheben ist noch der groteske Auftritt von Thorsten Klees als „Neescher-Boxer" Johnny Jefferson, der dem Publikum abermals Lachsalven beschert.


Die nicht-biblische WEIHNACHTSGESCHICHTE

Das Neu-Isenburger Mundart-Ensemble ist von Ende November bis zum 4. Advent mit DIE FEUERZANGENBOWLE und DIE MUNDART WEIHNACHTSGESCHICHTE parallel auf Tournee. Somit ist dies das erste Mal, dass zusammen mit DIE SCHWEBENDE JUNGFRAU drei Stücke gleichzeitig laufen.


Highlight dieser Tour ist die Vorstellung am 5. Dezember 2005 von DIE MUNDART WEIHNACHTSGESCHICHTE in der Nikolauskapelle (ehem. Kirche) in Frankfurt am Main. Enge räumliche Verhältnisse haben zu einer Reduktion des Orchesters auf 13 Musiker geführt, die um die gesamte Bühne herum sitzen müssen. Aber bereits bei der Probe stellt sich heraus, dass die Atmosphäre und der Sound in dieser kleinen Kapelle einzigartig sind. Die Vorstellung am Nikolausabend ist sowohl für das Publikum, als auch für alle Mitwirkenden ein einmaliges, unvergessliches Ereignis. Das intime Fluidum der Nikolauskapelle vermittelt die Emotionen des Weihnachtsmärchens noch prägnanter, als es in großen Häusern möglich ist.


Die NEUJAHRSKONZERTE werden fester Bestandteil

Im Januar 2006 findet in der Neu-Isenburger Hugenottenhalle erstmals nach längerer Pause wieder ein NEUJAHRSKONZERT statt, das von hr4-Star Heinz Günter Heygen moderiert wird. Dirigent Thorsten Wszolek wartet u.a. mit Highlights aus „Der Nussknacker", „Peer Gynt", und „Carmen" auf.


Als einer der Höhepunkte kann die von ihm für den Film AMRUM komponierte "Kleine Amrum-Suite" hervor gehoben werden, die Wszolek vorab dem gespannten Publikum im Einzelnen erklärt und vermittelt. Wszoleks Orchestererklärungen, die üblicherweise für Kinder abgehalten werden, sollen fortan fester Bestandteil der NEUJAHRSKONZERTE werden.


Gesangssolistin Stefanie Wszolek brilliert mit „Erinnerung" aus CATS und „Nur ein Blick" aus SUNSET BOULEVARD. Fazit: Voll besetztes Haus, humorvolle Moderation und ein Mainhatten Pops Orchester in bester Spiellaune - jede Menge Zugaben!


Tod eines Publikumslieblings

Am 14. Januar 2006 verstirbt plötzlich und unerwartet Gerti Schäfer. Erstmals seit Gründung verlässt somit ein M.A.T.-Topstar die Bühne. Von der Dirne bis zur Nonne hat sie alles gespielt, was möglich war und ist sich niemals zu schade gewesen, die "komische Alte" zu geben. 


Sie erhält quasi ein Staatsbegräbnis auf dessen Trauerfeier Thorsten Wszolek in Begleitung des Mainhatten Pops Orchesters sein Lied "Wo sind die Clowns" singt. Ferner spielen die Musiker ein Medley ihrer beliebtesten Songs, die Gerti Schäfer in ihren Rollen immer wieder gerne gesungen hat.


Bei strömendem Regen und einer überdimensionalen Anteilnahme ihrer Lebensbegleiter und Fans ist die Friedhofskapelle überfüllt, und rund einhundert Menschen verfolgen die Trauerfeier unter Regenschirmen im Freien.


Frankfodderischer geht's net

Den Saisonabschluss macht im Mai 2006 das Revival der Lokalposse RENDEZVOUS IM OPERNHAUS. Das Volksstück, das dem Publikum unter "Rendezvous im Palmengarten bekannt ist, wurde bereits zum 5-jährigen Jubiläum des Neu-Isenburger Mundart-Ensembles gespielt. 


Mit Thorsten Wszolek, Gisela Wolf, Pamela Cullmann, Jürgen Bülow und Dieter Lindenberger stehen dieselben Protagonisten auf der Bühne wie in der 1999er-Fassung. 


Das Publikum liebt den Frankfurter Bilderbogen von kurz vor der Jahrhundertwende 1800 / 1900 und sorgt dreimal für volles Haus.

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